Tag 15 Orvieto

Der Tag fing für mich sehr Früh (für einen Sonntag)an. Nach der Morgendusche wollte ich ganz gemütlich einen Caffee genießen, was mir durch Klaus Zimmermann aber dann vereitelt wurde - "Komm wir müssen noch einkaufen - einen Adapter zur Nutzung der Schukostecker." Das war's dann mit Caffee. Ich schnell die Kamera geschnappt und los. Erst in La Pianeta bei Eclerc einkaufen und los ging die Tour mit den Direktorenteam der OSZs nach Orvieto. Einer alten Papstresidenz mit den entsprechendem prunkvollem Dom und weiteren Sehenswürdigkeiten.
Die Stadt Orvieto erhebt sich auf dem Tuffsteinfelsen (der sogenannten "Rupe"). Dies ist ein einzigartiges Beispiel von Integration zwischen Natur und Menschenwerk. In einigen Fällen ist das Bewusstsein dieser Verbindung zwischen Natur und Architektur sehr deutlich ausgedrückt, so wie auf der Inschrift vom St. Patrick-Brunnen, die so lautet: "Quod natura munimento inviderat industria adiecit", das bedeutet: "Was die Natur für den Schutz verweigert hat, - hier das Wasser - fügte die menschliche Tätigkeit hinzu". Den zu besichtigen wir natürlich für angebracht hielte. Da wir uns die doppelte Schraubentreppe einmal nach unten und dann wieder hinauf auf ehemaligen Eselstritten bewegten, was uns zu unterschiedlichen Betrachtungen anregte die aber hier nicht ausgekocht werden müssen. Vor der DOM-Besichtigung noch eine Stärkung in einem kleinen Restaurant zur blauen Taube (La Paloma), dass so klein ist wenn ein Gast gehen will, alle aufstehen müssen. Dafür war das einheimische Gericht ein Gedicht . . .
Diese Stadt zu besuchen ist wie ein Gang durch die Geschichte, weil man hier die in Schichten abgelagerten Spuren jeder Epoche durch fast drei Jahrtausende wiederfindet.
Dem Besucher unserer Tage wird ein idealer Weg zwischen den zwei Standbildern von Bonifatius VIII. empfohlen. Sie befinden sich auf den zwei äußersten Stadttoren, der Porta Soliana, später nach dem Bau der Fortezza Albornoz Porta Pocca genannt (durch die der Papst in die Stadt hereintrat) und der Porta Maggiore (durch die der Papst hinausging). Bonifatius VIII. war alles andere als ein "Tourist" -er amtierte sogar als Volkskapitän -aber seine zwei Standbilder, die ihm eine Anklage wegen Götzendienstes einbrachten, symbolisieren sowohl die Aufmerksamkeit, die der Stadt gebührt, als auch die traditionelle Gastfreundschaft ihrer Bewohner.
Heute braucht man keinen Maulesel mehr, um zum Stadtfelsen heraufzusteigen, weil ein modernes System "Alternativer Beweglichkeit" (Mobilität  alternativa) einen bequemen und trotzdem eindrucksvollen Zugang zur Stadt ermöglicht: einerseits die modernisierte Funicolare die im 19. Jahrhundert mit Wasser funktionierte und andererseits ein Aufzug zu Rolltreppen hinzufügen. All das ist auch das Zeichen einer Rückführung der Fußgänger in die Altstadt, die man sich für Bürger und Touristen wünscht.
Dann ging es zum nächsten Ort der nicht weniger interessant ist. Bolsena am Lago de Bolsena gelegen. Bolsena ist eine wichtige Etrusker Stadt an den Ufern des größten Sees vulkanischen Ursprungs (Lago di Bolsena) in Italien.
An seinen Ufern wurden die Überreste einer Besiedlung aus der Bronzezeit gefunden.
Das Gebiet war über die Jahrhunderte Etruskisch, Römisch, Langobardisch, Päpstlich und kam dann unter die Herrschaft Orvietos und wiederum danach ab 1471 unter die Päpstliche.
über all dieses sind unzählige Relikte erhalten geblieben, deren Anfänge in den Archäologischen Gebieten zu finden sind.
Bolsena als Stadt wird dominiert von dem Monaldeschi Schloss, das zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert erbaut wurde und nunmehr das Heimatkunde Museum beherbergt. Eines der größten Wunder der Christlichen Welt fand in der Kirche Santa Christina in Bolsena statt: Das Wunder des Körper des Herrn. Später wurde es von Raffael gemalt.
Die Kirche Santa Christina ist auf einem Netzwerk von Katakomben errichtet, das zum größten Teil bis heute noch nicht erforscht ist. Wir hatten die Gelegenheit es zu besichtigen.
"Das Wunder des Körper des Herren" geschah im Jahre 1263, als ein an die Wandlung zweifelnder Priester die Hostie an die Gläubigen austeilen wollte, sah er, dass von dieser Blut herunter tropfte.
Den Abend ließen wir mit einer Weinverkostung ausklingen. Als ich einigermaßen geschafft in Collescipoli abgeliefert wurde hat mich fast keiner vermisst, da die anderen den Tag zum Ausschlafen genutzt hatten was am späten Nachmittag sprich Abend der Fall war.

Bernardo